Von der in 1.600 Meter Höhe gelegenen Stadt Sapa aus hat man einen traumhaften Blick auf den höchsten Berg des Landes, den über 3.100 Meter hohen Fansipan. In den umliegenden Bergen lebt eine Vielzahl ethnischer Gruppen, wie bspw. die Hmong, Red Dao und Tay. Insgesamt leben in der Region ca. 38.000 Einwohner.
Ein Besuch der traditionellen Bergvölker sowie organisierte Trekking- und Wandertouren durch die beeindruckende Natur sind für viele der Hauptanreiz, die Region zu bereisen. Beides kann man hervorragend miteinander kombinieren. Ein weiteres Highlight, das man als Tourist auf keinen Fall verpassen darf, ist der farbenfrohe Wochenendmarkt in Sapa. In bunte Trachten gehüllte Einheimische bieten allerlei Schmuck, Textilien sowie traditionelle Handwerkskunstwaren an.
Touristen sollten sich vor dem Besuch der Region darüber im Klaren sein, dass das Klima aufgrund der Höhenlage eher gemäßigt ist. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 15 und 18 °C.
Das ehemalige Naturreservat, das sich unter anderem über den Distrikt Sapa erstreckt, wurde Ende 2002 zum Nationalpark ernannt und im Jahr 2006 von der Association of Southeast Asian Nations als Welterbestätte anerkannt. Die üppige Vegetation des annähernd 30 km² umfassenden Parks beherbergt eine Vielzahl von Tieren. Insbesondere der Bestand von rund 350 Vogelarten ist beeindruckend. Viele Exemplare der im Hoang-Lien-Nationalpark lebenden Reptilien, Amphibien, Säugetieren und Insekten kommen nur in diesem Gebiet vor. Von den über 2.000 Pflanzenarten, die in der Waldregion gedeihen, finden rund 700 Arten Verwendung in der einheimischen Medizin.
Aber auch der Hoang-Lien-Nationalpark ist zum Teil von der überall in Vietnam auftretenden Problematik der Entwaldung betroffen. Seit den 1940er-Jahren sollen über 50% der Holzbestände vernichtet worden sein. Häufig auftretende Waldbrände, die zum Teil von Einheimischen gelegt werden, sowie illegale Rodungen sind in jüngster Zeit die Hauptgründe für den Rückgang der Waldfläche.
Örtliche Regierungsvertreter haben sich Anfang des Jahres zusammengesetzt und Maßnahmen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Waldbestände ausgearbeitet. Neben höheren Strafen für illegales Fällen und Brandstiftung werden künftig auch mehr Patrouillen eingesetzt, die die Region überwachen. Auch sollen die Gemeinden untereinander besser miteinander kommunizieren und gemeinsam Problemlösungen erörtern. Ebenso wichtig sei die Aufklärung der einheimischen Bevölkerung, die oftmals über einen geringen Bildungsgrad verfüge. Ihr müsse verständlich gemacht werden, dass die natürlichen Ressourcen des Waldgebietes in Zukunft nur dann weiter genutzt werden können, wenn sie nachhaltig genutzt würden.
Kim Hoang Ke, Vizechef der Hoang-Lien-Forstschutzbehörde, äußerte sich folgendermaßen: „Die Kommunen müssen das Bewusstsein und das Wissen der Menschen, insbesondere in den Kommunen, die in der Nähe des Waldes leben, verbessern, sodass sie die Wichtigkeit des Waldes und des Brandschutzes verstehen.“ Der Hoang-Lien-Nationalpark ist in der Region auch hinsichtlich des Tourismus ein wichtiger Faktor. Daher ist der Schutz des Gebietes nicht nur für Einheimische wichtig, sondern auch hinsichtlich der nachhaltigen Tourismusentwicklung.