Der Tag der Toten als Freudenfeier? Bunte Dekoration, Spiele, Feste und Feiern? Das kann man sich in der europäischen Tradition, wo der Tag der Toten eine recht ernste Angelegenheit ist, kaum vorstellen. Doch auf der anderen Seite der Welt, in Mexiko, Zentral- und Südamerika, feiert man die Toten ganz anders als bei uns. Ich habe mich dieses Jahr auf eine Reise nach Ecuador begeben und mir hautnah angesehen, wie die Südamerikaner den aus Mexiko stammenden Dia de los Muertos feiern.
Der Día de los Muertos ist eine Tradition, die aus Mexiko stammt und jahrhundertelang zurück reicht. An diesem Tag, einmal im Jahr, so heißt es, kommen geliebte Verstorbene für einen Tag zu Besuch auf die Erde. Mittlerweile hat sich die Tradition weit nach Latein- und Südamerika verbreitet. Üblicherweise wird der Dia de los Muertos am 2. November gefeiert. Wie auch bei uns zu Allerheiligen, oder dem Tag der Toten am 01.11., wird an diesem Tag verstorbenen, geliebten Menschen gedacht.
Der Día de los Muertos ist ein traditionelles Fest in Mexiko. Seinen Ursprung hat er bereits vor der Ankunft der Spanier. Der Tag der Toten, wie er auf Deutsch genannt wird, findet am 1. und 2. November statt und ist ein wichtiger Feiertag in Mexiko. Während dieser Zeit werden die verstorbenen Verwandten geehrt und eine Gedenkstätte für sie errichtet. Eine solche Gedenkstätte nennt man einen Altar oder Ofrenda, auf dem Bilder der Verstorbenen sowie Blumen, Kerzen und Nahrungsmittel platziert werden. Calaveras, bunte Totenschädel aus Zuckerguss oder Ton sind ebenfalls Teil des Festes und symbolisieren den Tod als unvermeidlichen Teil des Lebenszyklus. Die Feierlichkeiten sind geprägt von Musik, Tanz und natürlich den Highlights der Mexikanischen Küche, sowie dem Austausch von Geschichten über die Verstorbenen. Der Dia de Los Muertos ist somit nicht nur ein wichtiger mexikanischer Feiertag, sondern auch ein besonderer Tag voller Erinnerungen an die geliebten Verstorbenen – eine Tradition, die auch außerhalb Mexikos immer mehr Beachtung findet.
Während der Tag der Toten, oder auch Allerheiligen genannt, im europäischen Raum meist eine recht strenge und traurige Note mit sich bringt, wird er auf der anderen Seite der Welt unter lateinamerikanischen Einfluss mit viel Freude, Farbe und Trubel gefeiert. In Deutschland stehen hier meist Friedhofsbesuche an, das Wetter ist passend zum Novemberbeginn meist kalt und trüb und so ist auch die Stimmung der Menschen eher andächtig und ruhig. In Mexiko und vielen weiteren Ländern Latein- und Südamerikas ist das ganz anders…
Natürlich ist man in Mexiko und Südamerika genauso wenig froh, wenn ein geliebter Mensch die Erde verlässt, wie bei uns. Der große Unterschied, den der Dia de Los Muertos so klar aufzeigt, ist jedoch, dass der Tag der Toten auf dieser Seite der Welt mit mehr Freude und Leichtigkeit gefeiert wird. Der Tod wird als Teil des Lebens hier auf Erden und als Teil des Kreislaufs des Lebens betrachtet. Die Tradition des Dia de Los Muertos stammt von den Azteken, die daran glaubten, dass die Seelen ihrer verstorbenen Liebsten jedes Jahr für einen Tag zu Besuch kamen. Der Tag der Toten ist daher ein Tag, auf den man sich freut!
Nein! Halloween wird traditioneller Weise am 31. Oktober, nachts gefeiert. Die Tradition kommt von den Kelten und es handelt sich hier um die Nacht der Mythen, des Spuks und des Grusels. Ein ganz anderes Konzept als der Dia de Los Muertos, von den Azteken stammend, der die Toten feiert und sie für einen Tag des Jahres mit offenen Armen zu einem Besuch einlädt. Es geht nicht um Spuk und Grusel, sondern um Familie, Freunde und Tradition. Wagen Sie eine Reise nach Mexiko, um diesen besonderen Feiertag zu erleben!
Obwohl der Dia de Los Muertos seinen Ursprung in Mexiko hat, ist er mittlerweile ein wichtiger kultureller Bestandteil in Latein- und Südamerika. In verschiedenen Regionen werden unterschiedliche Rituale und Bräuche praktiziert, aber alle haben Eines gemeinsam – die Wertschätzung für ihre verstorbenen Lieben.
Ich hatte dieses Jahr das Glück, den Dia de los Muertos in Ecuador zu erleben. Was für ein Trubel. Wie in so vielen Aspekten, unterschieden sich die Ecuadorianer auch im Feiern deutlich von den Mexikanern. In Mexiko geht es sehr laut und bunt zu. Es wird gefeiert, getanzt und gesungen. Auch in Ecuador feiert man den Tag der Toten gebührend, jedoch etwas entspannter. Die ganze Woche rund um den Dia de Los Muertos gilt als Ferienwoche und so gönnen sich die Ecuadorianer sich und ihren Familien hier eine Pause. Es werden Ausflüge unternommen, Zeit mit der Familie verbracht und natürlich die Friedhöfe besucht. Ganz egal ob an Ecuadors Küsten, im Dschungel, in der Bergen oder in den Städten – der Dia de Los Muertos wird gefeiert.
Auch in Ecuador wird der Día de los Muertos traditionellerweise am 02. November gefeiert. Fixer Bestandteil ist der Besuch der Friedhöfe, die in den meisten Teilen von Ecuador weit kleiner und intimer sind, als wir es in Europa gewohnt sind. Meist sind die Friedhöfe mit Bänken und Tischen ausgestattet, so dass man hier einige Zeit zur Andacht der Verstorbenen verweilen kann. Am Dia de Los Muertos sind die Friedhöfe mit der lokalen Bevölkerung gefüllt. Es wurde Musik gespielt, Yucca Brot verkauft und Gaben für die Toten dargelegt. Alles in allem herrscht eine sehr fröhliche und entspannte Stimmung. Ein Tag zum Feiern, zum Zusammensein, und ganz klar, zum Essen.
Dem Dia de Los Muertos in Ecuador beigewohnt zu haben, war ein ganz besonderes Erlebnis und ein toller Einblick in die Kultur und die Traditionen des Landes. Meine absolute Empfehlung also, sich nächstes Jahr im November dieses Spektakel auf einer Mexiko-Reise oder einer Rundreise durch Lateinamerika anzusehen!
Kommen Sie mit uns nach Lateinamerika!
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