In Zeiten von Instagram, TikTok und Pinterest hat sich Reisefotografie grundlegend gewandelt. Es geht längst nicht mehr nur darum, schöne Erinnerungen festzuhalten, sondern um Storytelling – um Bilder, die Emotionen wecken, inspirieren und auf den ersten Blick fesseln. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Social-Media-Plattformen stellen andere Anforderungen an Bilder als klassische Fotografie. Ein perfektes Foto für den Instagram-Feed muss nicht nur visuell beeindrucken, sondern auch eine Geschichte erzählen und authentisch wirken. Vor einem Monat haben wir uns schon angesehen, welche Rolle die Fotografie beim Reisen spielt und warum sie so ein wichtiger Teil des Urlaubs ist. Heute gehen wir weiter und sehen uns an, wie man die Fotografie auch für Social Media nutzen kann.
Für diesen Artikel haben wir zwei erfahrene Influencerinnen an Bord geholt, die ihr Wissen und ihre besten Tipps aus erster Hand teilen. Im TEIL 1 legen wir mit Corinna los!
Corinna von cori_explore begeistert mit authentischen Porträts und Momentaufnahmen, die Emotionen einfangen und auf Reisen Geschichten erzählen. Sie ist als Fotografin und Autorin Meisterin im Geschichten erzählen und mit ihren Fotos Authentizität zu vermitteln und Engagement zu generieren.
„Wir wünschen uns doch alle Reisefotos, die unsere Emotionen in diesem Moment widerspiegeln, um diesen eingefangenen Augenblick noch einmal zu erleben. Doch wie gelingt es Ihnen, Personen so zu inszenieren, dass es nicht gestellt wirkt?
Bewegung ist hier das Zauberwort. Strahlen Sie das aus, was Sie gerade in diesem Moment fühlen. Bewegen Sie sich, tanzen Sie, laufen Sie einen Strand entlang und zeigen Sie Ihr schönstes Lächeln. Ein Klick – und schon ist ein ehrliches, authentisches Foto im Kasten. Lassen Sie los! Befreien Sie sich von allem um sich herum und genießen Sie diesen Moment einfach.
Gerade für die sozialen Medien ist Authentizität das A und O. Die Betrachter wünschen sich Fotos, die begeistern. Und das gelingt am besten, wenn Sie einfach Sie selbst bleiben. Menschen möchten spüren, was Sie in genau diesem Moment gefühlt haben.
Achten Sie also immer auf Ihre eigenen Emotionen. Wenn Sie Spaß haben, wird genau das auch in Ihren Fotos sichtbar.
Darüber hinaus achte ich immer auf die Lichtverhältnisse. Natürliches Licht nutze ich bevorzugt – aber auch ein wolkenverhangener Himmel oder Nebel können eine wunderbare zusätzliche Stimmung erzeugen. Nutzen Sie das, was die Natur Ihnen gerade bietet!
Besonders gut funktionieren Fotos, auf denen Sie als Person gut zu sehen sind.
Auch stimme ich mein Outfit immer ein wenig auf den Hintergrund ab. Dabei überlege ich mir im Vorfeld, was ich vorhabe und was gegebenenfalls gut aussehen könnte. Wenn ich beispielsweise weiß, dass ich morgen im Dschungel auf der Costa Rica Reise unterwegs sein werde, würde ich kein grünes Outfit wählen, sondern etwas, das sich farblich vom satten Grün abhebt. Dabei bin ich jedoch kein Fan von gestellten Fotos in langen Kleidern. Das Outfit sollte zur jeweiligen Aktivität passen – und natürlich auch Ihren persönlichen Stil widerspiegeln.”
“Für Social Media eignen sich am besten Bilder im Hochformat im Format 9:16. Wenn Sie Ihrem Foto eine prägnante Überschrift hinzufügen, die Ihre Leser neugierig macht, haben Sie bereits die größte Hürde gemeistert. Wichtig ist, dass die Überschrift immer in irgendeiner Weise zum Foto passt.
Fragen Sie sich im Vorfeld, was Sie mit Ihrem Foto vermitteln möchten. Beschreiben Sie beispielsweise, wie Sie sich in diesem Moment gefühlt haben. Ist vielleicht etwas Außergewöhnliches passiert?
Wenn Sie hilfreiche Tipps haben, geben Sie gerne Empfehlungen weiter. Sprechen Sie in Ihren Beiträgen so mit Ihrer Community, als würden Sie mit Freunden sprechen.
Beenden Sie Ihre Bildbeschreibung gerne mit einer gezielten Frage. Auf diese Weise fühlen sich Ihre Follower angesprochen und motiviert, zu antworten – so entsteht eine Interaktion.
Ich lege außerdem großen Wert darauf, auf Kommentare zu reagieren und auch auf den Profilen derjenigen, die mit meinen Beiträgen interagieren, ein Herzchen oder einen Kommentar zu hinterlassen. So bauen Sie nach und nach eine Community auf und steigern gleichzeitig Ihre Reichweite.
Nutzen Sie unbedingt passende Hashtags zu Ihrem Bild, und variieren Sie diese, wenn Sie mehrere Beiträge zu einem Ort posten.”
“Ich persönlich konzentriere mich gezielt auf zwei Social-Media-Plattformen: Instagram und Pinterest. Auf Instagram erreiche ich die höchste Reichweite, und Pinterest ist ein unglaublicher Boost für meinen Reiseblog. Dennoch habe ich eingestellt, dass alle meine Beiträge automatisch auch auf Facebook gepostet werden.
Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Feed harmonisch wirkt – das bedeutet, dass Sie Ihre Bilder im selben Stil bearbeiten und die Farbgebung stimmig halten.
Manchmal liegt die Perfektion gerade in der Unperfektheit. Ist auf Ihrer Reise etwas schiefgelaufen? Dann erzählen Sie unbedingt davon. Die Menschen lieben echte, authentische Geschichten.
Teilen Sie solche Erlebnisse gerne auch in Ihren Stories. Bleiben Sie authentisch. Sie müssen nicht in jedem Moment perfekt aussehen – fühlen Sie sich wohl und zeigen Sie sich, wie Sie wirklich sind.
Ich erstelle außerdem für jede Reise ein Story-Highlight. TikTok funktioniert besonders gut mit humorvollen oder ungewöhnlichen Videos. Haben Sie etwas Außergewöhnliches aufgenommen? Dann laden Sie es unbedingt auf TikTok hoch.
Während meiner Rundreise in Kirgistan habe ich beispielsweise ein Video aufgenommen, in dem ein Eichhörnchen einem Hund ein Küsschen gibt. Dieses Video ging auf TikTok viral, auf Instagram jedoch weniger. Hier hilft es oft, verschiedene Formate auszuprobieren, da die Nutzer auf den einzelnen Plattformen sehr unterschiedlich reagieren.
Wie bereits erwähnt, ist Pinterest ein wahrer Blog-Boost. Ich entwerfe dort nicht mehr als zehn Vorlagen (Templates) als Grundlage für meine Pins. Verwenden Sie auf dem Bild eine andere Überschrift als in der Beschreibung und bauen Sie unbedingt Keywords ein – also Begriffe, nach denen die Nutzer aktiv suchen würden. Für meine Templates nutze ich das Programm Canva. Achten Sie auch dort darauf, dieselben Farben und Schriftarten zu verwenden, damit der Gesamteindruck harmonisch bleibt.”
Reisefotografie für Social Media ist eine besondere Herausforderung – doch mit den richtigen Tipps und Tricks können Sie Ihre Bilder zum Strahlen bringen. Es geht darum, authentische Momente einzufangen, die Emotionen vermitteln und Ihre Community begeistern. Dank der wertvollen Einblicke von Corinna von cori_explore wissen Sie nun, wie Sie Personen und Geschichten in Szene setzen und wie wichtig dabei Authentizität, Emotionen und Interaktion sind.
Doch Fotografie für Social Media hat auch eine technische und kreative Seite.
All das erfahren Sie im zweiten Teil unseres Artikels: „Reisefotografie für Social Media – Technische und kreative Tipps für den perfekten Look“. Bleiben Sie dran und holen Sie das Beste aus Ihrer Reisefotografie heraus!
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