Abrisskante

Ein persönlicher Reisebericht über eine Guatemala Selbstfahrerreise

Kommen Sie mit nach Guatemala!

Wenn Sie an Zentralamerika denken, dann denken Sie wahrscheinlich schnell an Costa Rica, die Karibik oder auch an Mexiko. Es gibt dort tolles Wetter, viele Tiere und Maya-Stätten. Grundsätzlich stimmt all das, doch in Guatemala kann dasselbe geboten werden, nur mit weniger Touristen als in anderen mittelamerikanischen Ländern. In diesem Artikel möchte unser Tourdesigner Nico Koch von seiner Selbstfahrerreise in Guatemala berichten. 

Was sollte vor einer Reise nach Guatemala beachtet werden?

Für eine Guatemala Rundreise wird als Deutscher Staatsbürger kein Visum benötigt, lediglich der gültige Reisepass ist ausreichend.
In Guatemala ist Spanisch die Amtssprache, in Hotels und in touristischen Bereichen wird auch Englisch verstanden. Wenn Spanischgrundkenntnisse vorhanden sind, ist das von Vorteil, doch die Menschen sind sehr offen und bemühen sich um gegenseitige Verständigung.

Für das Ausleihen des Mietwagens müssen Sie mindestens 21 Jahre alt sein und den Internationalen Führerschein dabeihaben, dieser ist problemlos in Deutschland zu beantragen.

Wie sind die Straßenverhältnisse in Guatemala?

Die Straßenverhältnisse variieren, es gibt sehr gute, aber auch sehr schlechte Straßen. Theoretisch können alle Straßen mit einem Durchschnittsauto befahren werden, wie ich es damals gemacht habe, doch wenn Sie eine entspannte Reise haben wollen, ist es ratsam, mit einem SUV zu fahren. Damit können Sie auch abgelegene Orte gut erreichen.

Sicherheit in Guatemala?

Während meiner Reise in Guatemala habe ich mich nicht einmal unsicher gefühlt. Allgemein sollten Sie in Lateinamerika immer ein wenig bedacht reisen. Es wird wahrscheinlich nichts passieren, wenn Sie aufpassen, aber es kann. Das gleiche gilt auch für Länder wie Costa Rica, das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass es zu riskant zu reisen ist. Wir würden Sie in keine Länder schicken, wo wir uns Sorgen um Sie machen würden!

Haben Sie einen Blick auf Ihre Wertgegenstände und lassen Sie Ihre Sachen nicht unbeaufsichtigt. Parken Sie den Wagen in bewachten Parkplätzen und lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto.

Warum lohnt sich eine Reise nach Guatemala?

 

Guatemala bietet sich für Reisende an, die eine tiefe kulturelle und historische Erfahrung suchen und abseits der ausgetretenen Pfade reisen möchten.

Es gibt viele Leute, darunter ich, die sehr von Guatemala schwärmen und verliebt in das Land sind. Nachdem ich in jedem Land Zentralamerikas war, bleibt für mich Guatemala mein Favorit.

Im Vergleich zu anderen beliebten Reisezielen in Mittelamerika ist Guatemala oft weniger touristisch überlaufen, was es zu einem idealen Ziel für eine Selbstfahrerreise macht.

Egal ob man auf der Suche nach kulturellen Erlebnissen, Naturabenteuern oder einfach nach Erholung ist – Guatemala bietet für jeden Geschmack etwas. Die Vielfalt der möglichen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten sorgt dafür, dass es nie langweilig wird.
In Guatemala gibt es beeindruckende Orte wie beispielsweise Acatenango, Tikal und Semuc Champey, doch zu den Orten später mehr.

Guatemala ist ein vergleichsweise günstiges Reiseland. Ob Unterkunft, Essen oder Aktivitäten – das Preis-Leistungs-Verhältnis ist oft sehr gut, was das Land zu einem attraktiven Ziel für budgetbewusste Reisende macht.

Jetzt halten Sie sich fest und lesen Sie gespannt, denn wir tauchen tiefer in das Land ein: Abenteuerlich, kulturell, vielfältig, faszinierend und natürlich: So ist Guatemala.

So kann eine Selbstfahrerreise aussehen:

Antigua

Nachdem Sie den Mietwagen aus der Hauptstadt abgeholt haben, geht es 1,5 Stunden nach Antigua. Antigua ist eine Kolonialstadt, die dicht an Guatemala Stadt liegt. Sie ist nicht besonders groß, unter 50.000 Menschen wohnen dort, doch die Touristen lieben es  dort hin zu fahren. Während meiner Zeit in Guatemala bin ich zwei Mal dort gewesen, denn die Menschen sind sehr offen und überall kann man zu zu Fuß hingehen.

Antigua ist eine der Städte in Guatemala, in der Sie mit Englisch sehr gut durchkommen. Viele lokale Menschen sprechen Englisch, aber auch andere Touristen können weiterhelfen.

In Antigua können Sie tolle Häuser mit bunten Farben und historischer Geschichte bewundern. Am bekanntesten ist wohl der Arco de Santa Catalina, es ist ein Bogen, wohl das beliebteste Fotomotiv eines Gebäudes der Stadt. Der Bogen liegt sehr zentral und ist besonders schön auf Grund der gelben Farbe und dem Vulkan im Hintergrund.

Darüber hinaus gibt es auch noch weitere beeindruckende Sehenswürdigkeiten, die alle sehr zentral liegen und bei einem Rundgang entdeckt werden können.

In der Nähe von Antigua kann bei einem Tagestrip auch das Herz von Herr der Ringe Fans höher schlagen mit dem Ort: Hobbitenango. Es dauert ungefähr eine halbe Stunde dorthin zu fahren und es sind ähnliche Häuser, wie von Hobbits.

Acatenango

Nachdem Sie gut in Antigua angekommen sind und bereits einiges an Erfahrungen sammeln konnten, werden Sie von einem Reiseführer abgeholt, denn jetzt kommt ein wenig mehr Abenteuer hinzu.

Ziehen Sie Wanderschuhe an, denn es geht auf eine anspruchsvolle Wanderung auf dem Acatenango Vulkan. Sie werden auf über 3000 m Höhe kommen und haben einen beeindruckenden Blick auf Antigua. Es ist zwar eine anspruchsvolle Wanderung, doch es lohnt sich, denn Sie werden atemberaubend erleben.

Aus der Distanz hören Sie bereits den Donner und nachdem Sie auf der letzten Strecke sind, können Sie ihn auch schon sehen: Der Fuego ist in Sichtweite.

Sie sehen, wie Rauch aus dem aktiven Vulkan kommt und sehen die erste Eruption.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, es war ein beeindruckender Moment, in welchem Begeisterung durch meinen ganzen Körper schoss.
Sie gehen weiter in Richtung des Fuegos und kommen allmählich im Basecamp an.

Es ist nicht mehr so warm wie in Antigua, aber dafür bricht ein Vulkan vor Ihren Augen aus, immer und immer wieder. Der Fuego gilt als einer der aktivsten Vulkane Zentralamerikas und bricht sehr häufig aus.

Die Nacht bricht allmählich an und Sie essen mit der Gruppe über einem kleinen Feuer, die Temperaturen sinken und Sie bemerken, dass nicht mehr nur Rauch aus dem Vulkan kommt. Mittlerweile sieht es aus wie eine Eruption, wie man sie aus dem Fernsehen kennt.
Der Ton ist gleichbleibend und es hört sich nach einem Gewitter an.

Sie versuchen noch wach zu bleiben, um die Eruptionen so gut es geht zu genießen, doch irgendwann fallen Ihre Augen zu.

Am Morgen gibt es noch eine kleine Stärkung und dann muss der Weg wieder nach unten gewandert werden, der Weg runter ist aber um einiges angenehmer und geht auch viel schneller. Die Wanderung an sich ist schon sehr anspruchsvoll und anstrengend, doch die Erfahrungen, die dadurch gesammelt werden, kann Ihnen keiner nehmen. Es ist nicht vergleichbar, die Eruption aus der Ferne von Antigua zu sehen.

Lake Atitlan

Nachdem Sie noch den ein oder anderen Tag in Antigua verbracht haben, geht es wieder eine kurze Strecke und dieses Mal zum Lake Atitlan. Es ist ein sehr großer See, mit viel Geschichte und einigen Freizeitaktivitäten. Einige Orte sind touristisch überlaufen, doch es gibt auch viele Orte, die Sie touristisch erschließen können.

Der Weg zum Lake Atitlan ist interessant. Es geht zwar über den Highway 1, doch ein kleiner Teil führte bei meiner Fahrt durch einen kleinen Fluss. Wir waren ein wenig überfordert, doch die Guatemalteken fuhren einfach durch, wie dann auch wir. Zu der Zeit, wo ich die Fahrt gemacht habe, gab es dort eine Baustelle, dementsprechend sollte die Straße in einem besseren Zustand sein.

Beim Lake Atitlan angekommen entspannen Sie ein wenig und genießen das Wasser und die darum liegende Natur, gehen die lokale Kulinarik erkunden und bereiten sich darauf vor , einen weiteren sehr besonderen Ort zu erkunden.

Beim Lake Atitlan gibt es auch einige Orte, zu denen Sie nur mit Booten kommen können, vielleicht wäre das ja eine Idee für einen Ausflug, genau wie eine schöne Wanderung.

Semuc Champey

Es geht vom Lake Atitlan an einen weiteren Ort mit Wasser, doch dieser ist ein ganz besonderer Ort. Semuc Champey liegt in der Nähe der Stadt Lanquín. Sie haben eine über 300 km lange Fahrt vor sich, dementsprechend ist eine Übernachtung auf dem Weg ein Gedanke wert, immerhin sollte der Weg über 9 Stunden dauern.

Der Name „Semuc Champey“ stammt aus der Maya-Sprache Q’eqchi und bedeutet „das Wasser, das sich unter dem Stein verbirgt“. Es hat kulturell und geschichtlich einiges zu bieten und gilt als heiliger Ort für die indigene Bevölkerung der Maya, für welche Wasser allgemein als heilig gilt.

Es ist ein Naturwunder, denn natürliche Kalkstein Pools lassen das Wasser, welches unter einer 300m langen Kalksteinbrüche fließt, in einem türkisen Farbton erstrahlen und bieten eine beeindruckende Umgebung. Diese Pools sind mit kleinen Wasserfällen miteinander verbunden. Ebenfalls wird dort gerne geschwommen.

Es ist ein Ort, welcher in einem Naturschutzgebiet liegt und es wird sehr viel Wert auf die Erhaltung des Ortes gelegt und ebenfalls ein nachhaltiger Tourismus angestrebt.

Um nach Semuc Champey zu kommen muss von der Stadt Lanquín aus eine anspruchsvolle Strecke überwunden werden, doch es lohnt sich.

Ruhen Sie sich aus, denn der nächste Ort ist wieder einiges an Strecke entfernt. Grundsätzlich kann die Route natürlich auch gekürzt werden, sprechen Sie mich dafür einfach an. Es werden hier nur die möglichen Orte und Sehenswürdigkeiten, die ich empfehlen kann, dargestellt.

Flores und Tikal

Sie fahren jetzt eine etwas kürzere Strecke, doch noch immer knapp 300 Kilometer, doch der nächste Ort lohnt sich ebenfalls sehr. Die Strecke ist grundsätzlich eher in einem guten Zustand, doch es kann immer mal wieder Abschnitte geben, die ein wenig anspruchsvoller werden, doch mittlerweile kennen Sie sich in Guatemala gut aus und das sollte kein Problem für Sie sein.

In Flores angekommen, entspannen Sie sich erst einmal und gehen zum See. Morgen wartet bereits eines der Highlights, ich rate Ihnen früh auf zu sehen, um einige Touristen hinter sich zu haben. Es geht nach Tikal!

Tikal ist eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Maya-Zivilisation, Sie haben sicherlich diesen Ort im Fernsehen oder auf Fotos gesehen. Selbst bei Star Wars kommt der Ort vor.

Die Pyramiden im Jungle bieten einiges an kulturellen und historischen Erkundungen.
Tikal liegt direkt im dichten tropischen Regenwald.
Es bietet sich auch an, eine Nacht in Tikal zu übernachten, damit Sie ein wenig mehr Ruhe haben, sich alles anzuschauen und auch ohne die Massen an Touristen am Morgen und am Abend die Umgebung anzuschauen.

Sie sind schon so weit gefahren, dann wäre es schade, wenn Sie einen beeindruckenden Ort wie diesen nur kurz anschauen und dann wieder weiterfahren. Es lohnt sich sehr. Früh und spät, um sich die Maya-Stätte anzuschauen, ist auch noch aus dem Grund gut, dass es am Tage sehr warm wird.

Die Karibik ruft

Sie haben von hier an mehrere Möglichkeiten: Sie können in Guatemala bleiben und beispielsweise nach Puerto Barrios fahren und dort karibische Luft atmen, oder Sie fahren nach Honduras rein und tun es dort, oder Sie machen beides.

Sie haben sich endlich Entspannung verdient. Die Karibische See ist schön und lädt zum Entspannen und Baden ein. Bekommen Sie einmal etwas anderes vom Land und der Kultur mit?

Die Nähe zum Meer und die Nähe zur Karibik hat weiteren Einfluss auf die Menschen dort und man kann eine Veränderung merken, die oft sehr positiv angenommen wird.

Für mich ist die Karibik ein wenig lockerer und offener als in anderen Gebieten, vielleicht sorgt das gute Wetter und auch der Einfluss afrikanischer und karibischer Kultur dafür, doch Sie haben sich nach all dem Erkunden eine Entspannung verdient.
Verweilen Sie hier ein wenig, bis Sie dem naturell und kulturell reichen Guatemala auf Wiedersehen sagen werden.

Der Weg zurück nach Guatemala Stadt

Die Reise muss natürlich noch nicht vorbei sein, die Reise kann natürlich noch weiter nach Honduras gehen, wo beispielsweise Copán erkundet werden kann, oder der Vulkan in Santa Ana in El Salvador, welcher bereits in einem anderen Artikel erwähnt wurde.

Das ist alles möglich, letztendlich entscheiden Sie das und dabei berate ich Sie sehr gerne. Schauen Sie sich doch einmal ein Beispiel an, wie diese Reise zusammengestellt aussehen könnte.

Guatemala ist eine Reise wert

Guatemala ist ein tolles und noch touristisch eher unterschätztes Reiseziel.
Es gibt vieles zu erleben, von Vulkanausbrüchen und anderen Naturwundern, über karibisches Flair bis hin zu Pyramiden und Kolonialstädten. Guatemala hat vieles zu bieten und nachdem die Hälfte aller Länder von mir bereist wurden, muss ich sagen, dass Guatemala eines der Highlights bleibt. Ich wäre begeistert, wenn ich Ihnen bei der Kreation toller Reiseerlebnisse und Erinnerungen behilflich zu sein und dafür sorgen kann, dass Sie sich, genau wie ich, in Guatemala verlieben. Lesen Sie in unserem Artikel weitere Informationen über die beste Reisezeit für Guatemala!

Auf nach Guatemala!

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  • Chichén Itzá
  • Palenque
  • Tulum
  • Cañón del Sumidero
  • Mérida
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  • Vulkan San Pedro
  • Atitlán-See
  • Guatemala City
  • Semuc Champey
  • Playa Blanca in Livingston
  • 17 Tage
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