Wir sind neugierig auf die einstige Hochkultur und wollen mehr über dieses afrikanische Land erfahren, von dem man sonst nur Schlagzeilen über Hungersnöte und Dürreperioden hört. Äthiopien – das Land, wo die Menschheitsgeschichte ihren Lauf nahm. Wir starten in Frankfurt und erreichen nach ca. sieben Stunden Flug die Hauptstadt Addis Abeba. Unser Reiseleiter nimmt uns freundlich in Empfang und bringt uns in unser Hotel, wo wir uns frisch machen können. Endlich eine Reise nach Afrika – auf die hatten wir uns schon seit Jahren gefreut.
Am Nachmittag geht es auf eine Stadtrundfahrt, wo wir einen ersten Eindruck von diesem sagenumwobenen und faszinierenden Land bekommen. Auf dem weiteren Programm steht der Besuch des Nationalmuseums, der uns die reiche kulturelle Geschichte Äthiopiens verdeutlicht. Die Schätze vergangener Zeiten und Kaiser kann man hier bestaunen. Am Abend lernen wir die anderen Teilnehmer bei einem landestypischen Essen kennen. Wir unterhalten uns angeregt mit einem Ehepaar aus Nordrhein-Westfalen, das sich mit dieser Reise einen Lebenstraum erfüllt hat. Wir freuen uns über den guten Start der Reise und sind schon neugierig, was die nächsten Tage bringen werden.
Wir verlassen Addis Abeba und fahren nach Ambo. Hier erhalten wir einen ersten Eindruck von der vielfältigen und oft schroffen Landschaft Äthiopiens. Wir rüsten uns für die erste Wanderung, die uns zu dem erloschenen Vulkan Wonchi führt. Vom Kraterrand geht es steil bergab zu einem klaren See, wo wir mit einem Boot zu der kleinen Insel Deber übersetzen. Nach der Besichtigung der dort befindlichen Klosteranlage, geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Ich bin fasziniert von den heißen Quellen und Wasserfällen, die wir passieren. Nach vier Stunden Fußmarsch bin ich doch ein wenig geschafft und falle nach dem Abendessen erschöpft ins Bett.
Heute werden wir in näheren Kontakt zu den Einheimischen, in diesem Fall den Oromo, treten. Wir besuchen mehrere Dörfer, wo wir am Alltag der Menschen teilnehmen dürfen. Während mein Mann sich mehr für die handwerklichen Fähigkeiten der Männer interessiert, lerne ich von den Frauen des Dorfes, wie man das Nationalbrot Injera zubereitet.
Da man sich ja von Brot und Wein ernähren soll, sind unsere nächste Station die Weinberge von Guder. Natürlich lassen wir uns eine Weinprobe nicht nehmen, und ich muss sagen, der Rotwein kann mit den europäischen Weinen durchaus mithalten. Es geht weiter in das Hochland Äthiopiens, das nur dünn besiedelt ist. Auf der langen Fahrt lasse ich die wechselnde Landschaft an mir vorbeiziehen – Felsformationen, Canyons, die vom Blauen Nil geformt wurden und Seen. Immer wieder legen wir eine kleine Pause ein und besuchen Dörfer oder lassen die landschaftlichen Eindrücke auf uns wirken.
Unser Ziel für heute ist die Kaiserstadt Bahir Dar, die am Tana-See liegt. Am Abend ist Live-Musik angesagt, die von Folklore-Tänzen begleitet wird. Bei Honigwein und zunehmend ausgelassener Laune lassen wir den Abend ausklingen.
Heute unternehmen wir wieder eine Bootsfahrt, diesmal auf dem Tana-See, der als Quelle des Nils gilt. Es gibt zahlreiche Inseln im See, auf denen sich alte Klosteranlagen befinden, Glaubensstätten des äthiopisch-orthodoxen Christentums. Wir lernen die Priester der Kirchen Ura Kidane Mihret und Azwa Mariam kennen, die uns die Schätze des Urchristentums zeigen. Am Nachmittag dürfen wir noch eine Kaffee-Plantage besichtigen. Wir lernen allerlei Nützliches über die Herstellung und Verarbeitung des Genussmittels. Wir sind bereits eine Woche in Äthiopien und haben auf unserer Äthiopien-Rundreise schon sehr viel von diesem afrikanischen Land und seiner Kultur gesehen.
Heute fahren wir zu den zweitgrößten Wasserfällen Afrikas, den Wasserfällen von Tis Issat. Wir beobachten Nilpferde und Krokodile am Ufer des „Abbai“, des Blauen Nils, und lassen uns von dem Naturschauspiel beeindrucken. Nach einem Zwischenstopp bei einer alternativen Kommune erreichen wir unser Ziel, die alte Stadt Gondar.
In Gondar fühlen wir uns in Mittelalter zurückversetzt. Die Stadt wird dominiert von der meterdicken Befestigungsmauer aus dem 17. Jahrhundert und der Kirche Debre Birhan Silassie, wo wir wunderschöne christliche Deckenmalereien bewundern. Nach diesem beeindruckenden Stadtrundgang, sind wir bei einer einheimischen Familie zum Abendessen eingeladen. Wir dürfen bei der Zubereitung des Essens mithelfen und erfahren aktuelle Geschichten und Geschichten aus längst vergangenen Zeiten. Die Erzählstunde vergeht viel zu schnell, doch dieser Tag hat mich wieder um einige Erfahrungen und Eindrücke reicher gemacht.
Nach einer kurzen Nacht, geht es heute frühmorgens los Richtung Simien-Nationalpark. Ich fürchte die beiden nächsten Tage werden etwas anstrengend und unbequem werden, unser Fortbewegungsmittel sind nämlich ab sofort Maultiere. Ich muss mich erst an mein Tier gewöhnen und mein Hinterteil ist wirklich ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, als wir nach mehreren Stunden Auf- und Abstiegs endlich unser Zeltlager in der Nähe der Jinbar-Wasserfälle erreichen. Als Entschädigung erwartet uns hier aber ein faszinierender Panoramablick über die Simien-Berge, die bizarre Felsformationen bilden. Auch die Übernachtung ist für heute wenig komfortabel. Wir dürfen in Zelten schlafen, wo wir uns der Natur noch näher fühlen.
Unserer Äthiopien-Rundreise geht auch heute auf den Maultieren weiter. Langsam gewöhne ich mich an den Trott meines Begleiters, der mich durch dieses faszinierende Land führt. Unsere Reisegruppe ist ganz auf sich gestellt, und in der Abgeschiedenheit der Landschaft, die von Schluchten und Tälern durchsetzt ist, merke ich, wie ich zunehmend eine innere Ruhe entwickle.
Nach dieser Trekkingtour freue ich mich wieder auf den komfortablen Bus, der uns in die antike Hauptstadt Axum, der Heimat der Bundeslade, bringt. Die Bundeslade selbst kann nicht besichtigt werden, dafür gibt es aber zahlreiche andere historische Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise den Stelenpark, der bis 1000 vor Christus zurückreicht. Unterwegs nach Mekele besichtigen wir weitere antike Stätten, den Tempel Yeha und die Felsenkirche Wukros Charkos.
Unsere Reise durch Äthiopien erreicht ihren Höhepunkt in Lalibea, auch bekannt als das afrikanische Jerusalem. Die für Äthiopien bekannten Felsenkirchen findet man hier konzentriert auf engstem Raum vor. Ich bin beeindruckt von Bete Giorgis, eine Kirche, die bis zu 1000 Jahre alt ist und die Hochkultur dieses Landes nur erahnen lässt. Die insgesamt elf Kirchen sind unterteilt in zwei Gruppen, die jeweils das himmlische und das irdische Jerusalem darstellen.
Nach diesen aufregenden und eindrucksvollen Tagen neigt sich unsere Äthiopien-Rundreise leider dem Ende zu. Wir fliegen zurück nach Addis Abeba und haben nochmals die Möglichkeit die Stadt zu erkunden. Wir entscheiden uns für den Merkato-Markt, einem der größten Afrikas und nehmen nicht nur Souvenirs, sondern auch zahleiche unvergessliche Eindrücke von Äthiopien mit nach Hause.
Natur hautnah erleben, das ist der Luxus unserer Reisen. In kleinen Gruppen von 4 bis maximal 12 Gästen oder individuell und ganz privat. Kommen Sie mit auf eine Reise durch das magische Äthiopien. Unsere Experten beraten Sie gerne persönlich.
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