Meine beste Freundin Jolie ist zwar Deutsche, sie hat jedoch Vorfahren in Äthiopien und erzählte mir viel von diesem außergewöhnlichem Land in Afrika. Mich machte dies so neugierig, dass wir kurzerhand eine Rundreise durch Äthiopien buchten, um zu erforschen, woher sie stammt.
Am Abend ging unser Flug von Frankfurt nach Addis Abeba, wo wir am nächsten Morgen eintrafen und vom Reiseleiter empfangen wurden. Im Hotel angekommen, bekamen wir zunächst die Freiheit, uns in aller Ruhe die Umgebung anzuschauen.
Am Nachmittag stand der erste Ausflug auf dem Plan, und zwar zum Merkato. Dieser ist der größte afrikanische Markt. Das Abendessen war traditionell äthiopisch. Gewöhnungsbedürftig, aber gut.
Äthiopien ist bekannt für seine Vielvölkerkultur. Vor Reiseantritt wurden wir darauf hingewiesen, dass die Begegnung mit den Einheimischen möglicherweise nicht leicht werden wird. Deshalb stellte sich uns am Morgen ein Wissenschaftler vor, der uns die einzelnen Völker näherbrachte.
Anschließend gab es Mittagessen, ehe wir unsere erste Weiterreise, die viereinhalb Stunden dauerte, in Richtung Süden antraten. Auf dem Weg dorthin besichtigen wir die Melka Kunture sowie die Adadi Mariam, bei der es sich um eine Felsenkirche handelt.
Gegen Abend erreichten wir unser Ziel, den Langano-See. Unmittelbar an dessen Ufer befand sich unsere nächste Übernachtugsstätte, eine komfortable Lodge. Ein kleines Bad im See ließen Jolie und ich uns nicht nehmen.
An Tag 4 reisten wir nach Dinsho, wo sich das Hauptquartier des beeindruckenden Bale Mountains-Nationalpark befindet. Auf unserer Wanderung durch den Park trafen wir auf den Melenelik-Buschbock. Vorher hatte ich von diesem Tier nie gehört.
Wandern stand auch an Tag 5 auf dem Plan. Erneut nahmen wir an einer Bergwanderung teil, die uns einiges abverlangte. Unsere erste Pause machten wir in einem Oroma-Dorf, in welchem wir auf die Einheimischen trafen, die uns erstaunlich nett begegneten. Anschließend ging es zurück zur Lodge, von wo aus wir in einen weiteren Teil des Nationalparks reisten, in welchem die nächste Unterkunft auf uns wartete.
Mit dem Auto machten wir uns am nächsten Morgen auf zum Bale-Bergmassiv. In ca. 4.000 Metern Höhe liegt die Sanetti-Hochebene, die wir nach einer kurzen Fahrt erreichten. Neben zahlreichen Säugetieren, zu denen unter anderem der Äthiopische Wolf gehört, leben hier verschiedene Vogelarten. Leider trafen wir den Wolf nicht an.
Unmittelbar nach dem Frühstück an Tag 7 reisten wir mit dem Auto weiter in Richtung Süden, wo wir nach etwa 4 Stunden in Sidamo eintrafen. Diese Region ist weltweit für ihren ausgezeichneten Kaffee bekannt. In unserer Lodge angekommen, ließen Jolie und ich die letzten Tage revuepassieren und genossen die herrliche Sonne.
Am nächsten Tag erhielten wir die Gelegenheit, die weltbekannten Kaffee-Plantagen von Altea Wondo (einem kleinen Dorf) kennenzulernen. Bei der geführten Wanderung wurden uns interessante Infos zum Kaffee geboten. Man erklärte uns die Verarbeitung und wir kamen in den Genuss, den aromatischen Kaffee zu probieren. Da wir beide Kaffee lieben, war uns dies eine Ehre. Die Reise führte an diesem Tag weiter nach Yabello.
An Tag 9 unternahmen wir eine Reise zu den momadischen Borenna, einer ethnischen Gruppe. Anschließend besuchten wir einen zur Vulkan-Landschaft gehörenden Kratersee. Unsere Wanderung führte uns vorbei an den „singenden Brunnen“. Wir trafen auf etwas Einzigartiges, was mich bis heute rührt, wenn ich daran denke. In den „singenden Brunnen“, die teilweise bis zu 30 Meter tief sind, befinden sich Leitern, auf denen übereinander viele Menschen stehen. Sie befördern das Wasser von unten nach oben, indem Sie es in Gefäßen weiterreichen. Um die Koordination zu wahren, geben sie einen Rhythmus vor.
Turmi ist eine kleine Stadt, die wir am nächsten Tag besuchten. Auf geringer Fläche leben viele Völker, unter anderem die bekannten Hamar. Jedes von ihnen hat seine eigenen Sitten. Das Miteinanderleben scheint auf den ersten Blick gut zu funktionieren. Wie es wirklich aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Aufgefallen ist mir, dass sämtliche Völker – so unterschiedlich sie auch sein mögen – eines gemeinsam haben: einen ausgesprochen auffälligen Körperschmuck. Die kommende Nacht verbrachten Jolie und ich in einer Lodge.
Am 11. Tag unserer Äthiopien-Reise stand eine ganztägige Tour in umliegende kleine Dörfer an. Wir sollten die Hamar, das größte in der Region lebende Volk, kennenlernen und erhielten sowohl Einblick in das Familien- als auch in das Arbeitsleben. Das kulturelle Highlight erwartete uns am Abend, denn wir hatten die Ehre, den Evangadi-Tanz live mitzuerleben.
Am nächsten Tag schauten wir uns den Wochenmarkt des Volkes an. Den Nachmittag konnten wir nach unseren eigenen Vorstellungen verbringen. Jolie und ich entschieden uns für ein wenig Ruhe. So schön eine Rundreise durch das Land auch ist, ist sie wirklich anstrengend.
Morgens brachen wir auf nach Jinka, wo wir gegen Abend eintrafen. Ein Ehtnologe des ortsansässigen Museums empfing uns und besprach mit uns die Erfahrungen der letzten Tage. Erneut übernachteten wir in einer Lodge.
Am 14. Tag unserer Reise schliefen wir erst einmal aus, denn der Vormittag stand uns zur freien Verfügung. Einen Besuch im Museum ließen wir uns ebenfalls nicht entgehen. Am Nachmittag traten wir unsere 5-stündige Fahrt nach Arba Minch an. Dort waren zwei Übernachtungen in einem Hotel geplant.
In der Nähe von Arba Minch liegen die Dorze-Dörfer, die eine einzigartige Architektur aufweisen. Gemeinsam mit einem Führer erkundeten wir einige der kleinen Dörfer. Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Chamo-See, auf welchem wir eine Bootssafari unternahmen. Am Ufer erblickten wir Flusspferde. Wesentlich beeindruckender bzw. angsteinflößender war die Tatsache, dass um uns herum zahlreiche Krokodile schwammen.
Am Vormittag des vorletzten Reisetages wanderten Jolie und ich erneut durch die Stadt, um ihre Kultur noch einmal auf uns wirken zu lassen, ehe es nach dem Mittagessen per Flugzeug zurück nach Addis Abeba ging. Unser Urlaub neigte sich dem Ende, sodass wir einen Endspurt einlegten. Nach einer Besichtigung der heißen Quellen der Stadt gönnten wir uns selbstverständlich ein Bad darin. Danach nahmen wir gemeinsam mit der Gruppe ein köstliches Abendessen ein und verabschiedeten uns voneinander.
Am letzten Reisetag flogen wir von Addis Abeba aus nach Deutschland. Jolie war gerührt davon, endlich das Land ihrer Vorfahren kennengelernt zu haben und auch ich genoss den Urlaub in Afrika. Einzigartige Landschaften, verschiedene Völker und der leckerste Kaffee, den ich jemals verzehren durfte.
Natur hautnah erleben, das ist der Luxus unserer Reisen. In kleinen Gruppen von 4 bis maximal 12 Gästen oder individuell und ganz privat. Kommen Sie mit auf eine Reise durch das magische Äthiopien. Unsere Experten beraten Sie gerne persönlich.