Seit einiger Zeit plante das Ölunternehmen Soco International im Virunga-Nationalpark, welcher in der Demokratischen Republik Kongo liegt, Öl zu fördern und bedrohte hierdurch die im selben Gebiet lebenden Gorillas. Naturschützer aus der ganzen Welt haben dafür gekämpft, dieses Vorhaben zu unterbinden, und vorerst zumindest einen Teilerfolg erzielt. Sowohl seitens des WWF als auch durch das Unternehmen Soco International wurden Erklärungen herausgegeben, die besagen, dass das Vorhaben vorerst auf Eis gelegt ist. Der WWF kämpfte seit Oktober 2013 mit einer Beschwerde gegen die Ölforderung. Es folgte eine Petition, die weltweit von mehr als 750.000 Menschen unterzeichnet wurde.
Vertraglich hat das Ölförderungsunternehmen zugesichert, auf die Bohrungen so lange zu verzichten, wie die UNESCO und die Regierung des Kongos den Status Naturerbe bedroht sehen. Des Weiteren lässt es sich die Firma nicht nehmen, Bohrungen, mit denen bereits begonnen wurde, zu beenden.
Die Berggorillas haben den Virunga-Nationalpark – den ältesten Nationalpark des afrikanischen Kontinents – in der ganzen Welt bekannt gemacht. Sie leben in Grenzgegend zu den Ländern Ruanda und Uganda und gehören zu den bedrohten Menschenaffen. Dass diese Tiere vor dem Aussterben geschützt werden müssen, ist somit klar. Doch das britische Unternehmen Soco International drohte durch sein Vorhaben, im Nationalpark nach Öl zu bohren, den wichtigen Lebensraum der Tiere zu zerstören. Obwohl die geschützte Region bereits seit 1979 zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört, erhielt das Ölunternehmen die behördliche Zusage, das Öl fördern zu dürfen.
In den letzten Jahren gab es hinsichtlich der Bezeichnung „Nationalpark“ im Kongo immer wieder Probleme. Seitdem bekannt ist, dass in verschiedenen Gegenden Ölvorkommen bestehen, hat die Regierung Konzeptionen zur Ölförderung an unterschiedliche Unternehmen verteilt. Dass das britische Unternehmen nun einen Rückzieher macht, ist lobenswert. Allerdings bedeutet dies nicht automatisch, dass es keine anderen Firmen geben wird, die den Versuch wagen.
Der Nationalpark kämpft nicht nur mit raffgierigen Ölunternehmen, sondern auch mit Wilderern, die bedrohte Tierarten jagen. Da im gesamten Gebiet nur wenige Ranger im Einsatz sind, die für Recht und Ordnung sorgen sollen, ist es schwer, das unnütze Töten der Tiere zu verhindern und die vollständige Kontrolle zu behalten. Politische Konflikte, die insbesondere im Grenzgebiet regelmäßig mit Waffengewalt ausgetragen werden, beeinflussen die Naturschutzarbeit ebenfalls auf negative Weise. Ein großer Schritt, den Nationalpark und somit den Lebensraum der Berggorillas zu erhalten, ist den Naturschützern vorerst gelungen.