Die Kapverden liegen nur etwa zwei Flugstunden weiter entfernt als die Kanaren und erinnern vom ersten Eindruck her an eben diese Inselgruppe. Die Kapverden sind vulkanischen Ursprungs und bieten über das ganze Jahr viele Sonnenstunden und angenehme Temperaturen. Seit den 1970er Jahren sind die Kapverdischen Inseln eine eigenständige Republik. Sie liegen etwa 500 km vor der Küste des afrikanischen Kontinents auf der Höhe von Senegal. Die Republik Kap Verde ist ein afrikanischer Staat, der als Musterbeispiel gilt für eine funktionierende Demokratie und hohe Zuwachsraten im Tourismus.
Kap Verde besteht aus 15 Inseln, wovon einige unbewohnt sind. Auf den Inseln Sal, Boa Vista und Maio ist der Tourismus jedoch schon lange angekommen. Sonnenhungrigen Gästen, die ihre Ferien auf den afrikanischen Atlantikinseln genießen möchten, stehen diverse Hotels und Resorts zur Verfügung. Urlaub in Kap Verde ist über das ganze Jahr gut möglich. Durch den relativ starken und gleichmäßigen Wind sind die Kapverdischen Inseln ein beliebtes Ziel zum Surfen und Kiten.
Etwas ruhiger geht es auf den anderen bewohnten Inseln Santo Antão, São Vicente, São Nicolau, Santiago, Fogo und Brava zu. Im Gegensatz zu den eher flachen Inseln Sal, Boa Vista und Maio sind diese Inseln gebirgig. An den felsigen Stränden können keine großen Bettenburgen entstehen, wodurch der Massentourismus auf den Vulkaninseln ausbleibt. Damit bietet sich eine Chance für nachhaltigen Ökotourismus. Auf der Insel Santiago leben knapp 300.000 Einwohner. Sie ist die größte Insel der Kapverden und gehört zur Inselgruppe Ilhas de Sotavento, zu Deutsch „Inseln unter dem Wind“. Die höchste Erhebung ist mit 1.394 m der Pico de Antónia. Im zugehörigen Naturreservat gibt es hervorragende Wandermöglichkeiten für Naturliebhaber. Die Insel bietet Wanderfreunden eine abwechslungsreiche Natur mit grünen Tälern, tiefen Canyons, felsigen Küstenabschnitten und bizarren Vulkanlandschaften.
Durch den Bau eines Staudamms zur Wassergewinnung ist auf Santiago ein Paradies für Vogelbeobachter entstanden. Zahlreiche Vogelarten haben sich in den Schilfhainen der Flachwassergebiete angesiedelt. Ornithologen können in diesem Gebiet die verschiedensten Vögel und sogar einige endemische Arten, wie den Cap Verde Rohrsänger und den Purpurreiher, beobachten. Abseits der Wanderpfade können Touristen in den Fischerdörfern und weniger erschlossenen Gebieten die kreolische Kultur der Einheimischen kennenlernen. Die lokale Bevölkerung ist stolz auf ihre traditionelle Musik und die kreolische Küche.
Kap Verde ist ein rohstoffarmer Staat. Viele Materialien und Rohstoffe müssen importiert werden. Insbesondere durch den wachsenden Tourismus muss ein Großteil der Einnahmen in Importgüter reinvestiert werden. Dadurch hat die Bevölkerung lediglich geringe Chancen auf eine Verbesserung der eigenen Lebenssituation, da hauptsächlich in den Tourismus investiert wird. Viele Einheimische haben nur schlecht bezahlte Jobs. Der Ökotourismus ist daher für die Kapverdischen Inseln eine Chance, um die ländliche Bevölkerung zu fördern und aktiv mit in den Tourismus einzubeziehen. Lokale Wanderführer, private Unterkünfte und der Anbau von landwirtschaftlichen Produkten für den Ökotourismus sind nur einige der Möglichkeiten für einen besseren Lebensstandard der Einheimischen.