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Wie Olivier Nsengimana Ruandas Grauhals-Kronenkraniche rettete

Olivier Nsengimana – der Mann, der die Grauhals-Kronenkraniche vor dem Aussterben bewahrte

Olivier Nsengimana ist ein ruandischer Tierarzt, der es geschafft hat, die Grauhals-Kronenkraniche vor dem Aussterben zu bewahren. Geboren und aufgewachsen ist er in einem entlegenen Dorf in Ruanda, wo er als kleiner Junge oft in den Feuchtgebieten unterwegs war, um Trinkwasser zu holen. Dort beobachtete er die Balztänze der Kronenkraniche: „Wir wollten immer fliegen lernen. Wir bastelten uns falsche Federn und versuchten, wie die Kraniche zu fliegen“, erinnert er sich.

Nsengimana studierte an der Hochschule für Landwirtschaft und Tierhaltung in Ruanda und später an der Universität Edinburgh in Schottland. Als Tierarzt versorgte er in freier Wildbahn lebende Berggorillas. In den 1990er Jahren richtete er seine Aufmerksamkeit jedoch verstärkt auf die Kronenkraniche – eine Art, die bereits seit langem vom Aussterben bedroht war.

Nachdem er den Rolex Preis Rolex für Unternehmungsgeist 2014 erhalten hatte, gründete Nsengimana die Rwanda Wildlife Conservation Association (RWCA), um bedrohte Tierarten in Ruanda zu erforschen und zu schützen. RWCA beschäftigt heute 19 Vollzeitmitarbeiter und 108 ehrenamtliche Naturschutzhelfer und Marschland-Ranger. Sie beobachten die Kraniche und informieren in Schulen und Dorfgemeinschaften über sie. Inzwischen haben die RWCA ihre Schutzbemühungen auch auf andere bedrohte Arten in der Region ausgedehnt.

Eine kurze Geschichte der Grauhals-Kronenkraniche in Ruanda

Die Grauhals-Kronenkraniche sind eine der bekanntesten Vogelarten in Ruanda. Sie wurden erstmals im Jahr 1884 von dem deutschen Ornithologen Carl von Jordans beschrieben. Jordans war bei seiner Forschungsreise durch Ostafrika auf die Grauhals-Kronenkraniche gestoßen und beeindruckte sich von ihrer Schönheit.

Bis zum Jahr 1994 waren die Grauhals-Kronenkraniche weit verbreitet in Ruanda und konnten in vielen Teilen des Landes gesehen werden. Doch bereits Mitte des 20. Jahrhunderts nahm der Bestand drastisch ab. In den 1970er Jahren gab es nur noch wenige Tausend Grauhals-Kronenkraniche. Um die Art vor dem Aussterben zu bewahren, wurden Schutzmaßnahmen ergriffen, darunter die Einrichtung von Schutzzonen und die Regulierung der Jagd. Diese Maßnahmen haben sich jedoch als unzureichend erwiesen, sodass der Grauhals-Kronenkranich für eine lange Zeit als stark gefährdet galten. Außerdem kam es zum Ausbruch des Bürgerkriegs in den 90er Jahren in Ruanda, der viele Tausend Menschen das Leben kostete. Während des Krieges wurden auch viele Tiere getötet, darunter auch die Grauhals-Kronenkraniche. Zum Glück überlebten einige Exemplare, jedoch wurden die meisten in Gefangenschaft gehalten oder als Trophäen in der Jagd getötet.

Olivier Nsengimana hat es allerdings geschafft, die Grauhals-Kronenkraniche in Ruanda zu retten. Weil der Grauhals-Kronenkranich einen so großen Symbolwert hatte, wurde er 30 Jahre lang gejagt. „Reiche Menschen wandten sich an illegale Händler. Die gingen dann zu den Armen und boten ihnen fünf Dollar für einen Vogel. Die armen Leute fingen Kraniche und verkauften sie, um ihre Familien ernähren zu können. Sie wussten nicht, welchen negativen Einfluss das auf die Wildpopulation hatte. Irgendwann wurden mehr Kraniche in Gärten in Gefangenschaft gehalten als in freier Wildbahn lebten“, sagte Olivier Nsengimana im Gespräch mit Rolex Deutschland GmbH.

Durch Nsengimanas Arbeit und kontinuierlichen Einsatz sind die Grauhals-Kronenkraniche heute wieder weit in Ruanda verbreitet und gelten als eine der nationalen Symbole des Landes. Sie sind ein beliebtes Motiv auf Postkarten und Souvenirs und ziehen jedes Jahr tausende Touristen an, die sie in freier Wildbahn beobachten möchten.

 

Was Olivier Nsengimana getan hat, um die Kronenkraniche zu retten

Olivier Nsengimana wuchs in Ruanda auf und beobachtete, wie immer mehr Kronenkraniche aus ihrer natürlichen Umgebung vertrieben und in Gefangenschaft gehalten wurden. In Zusammenarbeit mit der ruandischen Regierung entschied er sich dazu, etwas zu unternehmen.

Vor einigen Jahren gründete er die RWCA, die sich zum Ziel setzt, den Bestand der Kronenkränche in Ruanda zu erhöhen. Seitdem hat Nsengimana mehrere Schutzmaßnahmen ergriffen, um die Tiere vor Ausrottung zu bewahren. Zum Beispiel hat er Schutzzonen für die Kronenkränche eingerichtet und Jagdverbote verhängt. Gemeinsam mit seinem Team erstellte Olivier eine Datenbank aller Kraniche, die im Land gefangen gehalten wurden. Daraufhin bauten sie im Akagera National Park im Osten des Landes ein Rehabilitationszentrum auf, in dem die Vögel nach und nach die verlorenen Fähigkeiten fürs Leben in der Wildnis wieder erlernen konnten, bis sie schließlich stark genug waren, um selbständig zu fliegen und in ihre natürliche Umgebung zurückzukehren.

Für die Tiere, die zu schwach sind, wieder in der Wildnis zu leben, hat er ein Rehabilitationszentrum aufgebaut, in dem die Tiere gepflegt werden. Das Zentrum ist mittlerweile sehr beliebt bei den Menschen und es kommen immer mehr Besucher, um die Tiere aus der Nähe zu sehen. Zudem können Besucher hier auch viel über ihre Bedeutung im Ökosystem und ihre Gefährdung durch Jagd und Landwirtschaft lernen.

Außerdem hat Olivier Nsengimana ein Naturreservat nahe der ruandischen Hauptstadt Kigali eingerichtet, in dem die Kronenkraniche in Sicherheit leben können. Darüber hinaus hat er Aufklärungskampagnen gestartet, um die Bevölkerung über die Bedrohung der Art zu informieren.

Seine Initiative ist ein rein ruandisches Projekt, das von Ruandern, nicht von ausländischen Organisationen entwickelt wurde. Die grenzüberschreitende Schutz des kulturell bedeutsamen Grauhals-Kronenkranichs hat dabei das Potenzial, gerade nach den Konflikten in den 90er-Jahren zu wichtigen Symbol der Erneuerung und Kooperation in Ostafrika zu werden. „Wir können viel bewegen, wenn wir alle bei unseren Bemühungen zum Schutz des Planeten an einem Strang ziehen.“

Dank dieser Maßnahmen hat sich die Population der Kronenkraniche in den letzten Jahren verdoppelt und es besteht Hoffnung, dass sie sich weiterhin erholen werden.

Die Zukunft der Grauhals-Kronenkraniche in Ruanda

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