In den meisten Fällen ist eine Flugreise in der Schwangerschaft für Mutter und Kind ungefährlich. Dies gilt jedoch in erster Linie für komplikationslose Schwangerschaften. Ein häufig angesprochenes Risiko beim Fliegen, wenn man schwanger ist, ist die kosmische Strahlung im Flugzeug während des Fluges. Zu diesem Thema hat die Professorin Renate Huch 2001 ausführliche Studien durchgeführt. Die Strahlenbelastung im Flieger ist um 50 Prozent erhöht, wenn Sie jeden Tag fliegen würden. Bei einem einzelnen Flug z.B. von Frankfurt nach Namibia liegt die Belastung bei einem Bruchteil dessen. Es ist sogar möglich, dass die Strahlenbelastung an Ihrem Wohnort größer ist, je nachdem wo dieser liegt. Somit stellt die Strahlenbelastung ein äußerst geringes Risiko für das Ungeborene dar.
Ein Risiko, bei dem sich alle Ärzte einig sind, ist die Thrombosegefahr. Durch das lange Sitzen und die wenigen Bewegungsmöglichkeiten ist das Risiko einer Thrombose erhöht. Sie sollten deshalb während eines Fluges unbedingt Kompressionsstrümpfe tragen. Es werden aus ärztlicher Sicht Strümpfe der Klasse 2 empfohlen. Zusätzlich sollten Sie bei der Buchung darauf achten, dass Sie einen Platz in der vordersten Reihe oder zumindest einen am Gang erhalten. Ihre Beinfreiheit wird dadurch erheblich erhöht. Um diese nicht einzuschränken, sollten Sie außerdem Ihr Handgepäck nicht im Fußraum verstauen. Achten Sie darauf, dass Sie viel trinken, am besten Wasser.
Als weiteres Risiko bei der Frage „Darf ich fliegen, wenn ich schwanger bin?“ sind der Sauerstoffgehalt der Luft und der Luftdruck im Flugzeug angegeben. Im Vergleich haben Mutter und Kind während des Fluges einen niedrigeren Sauerstoffgehalt im Blut als am Boden. Der Körper passt sich diesen Gegebenheiten jedoch schnell an. Dies gilt ebenso für den Druck. Studien haben ergeben, dass der niedrigere Luftdruck nur einen geringen Effekt auf das Ungeborene hat. Der Körper der Mutter und der des Babys passen sich dem neuen Druck recht schnell an. Es besteht jedoch theoretisch die Möglichkeit einer kurzfristigen Beeinträchtigung während des Anpassungsvorgangs. Eine solche kann vor allem dann auftreten, wenn der Fetus schon vor dem Flug unterversorgt war.
Nicht alle Airlines nehmen Schwangere in jedem Stadium mit. Viele Airlines halten sich an die Empfehlung der IATA (International Air Transport Association). Diese empfiehlt, Schwangere nach der 36. Woche wenn überhaupt nur gegen Vorlage eines ärztlichen Attestes zu transportieren.
Es gibt aber auch Airlines, die schon ab der 28. Schwangerschaftswoche einen Nachweis über den errechneten Geburtstermin und die Flugtauglichkeit der Schwangeren fordern. Diese Zahlen gelten jedoch nur nicht mehr Mehrlingsschwangerschaften. Liegt eine solche vor, verweigern viele Airlines das Mitfliegen schon ab der 28. Woche.
Hintergrund ist die Absicherung vor einer möglichen Geburt an Bord. Sie sollten sich deshalb rechtzeitig bei der von Ihnen gewählten Fluggesellschaft nach deren Bestimmungen erkundigen, damit Sie keine bösen Überraschungen erleben. Fliegen, wenn man schwanger ist, ist also bei vielen Airlines nur bedingt möglich.
Dies kann aber auch für das Land, in das Sie reisen möchten, gelten. Es kann Ihnen passieren, dass die Airline Sie mitnimmt, Sie jedoch am Reiseziel keine Einreiseerlaubnis bekommen. Einige Staaten besitzen spezielle Einreisebestimmungen. Das heißt, dass Sie ab einem bestimmten Schwangerschaftsmonat nicht mehr einreisen dürfen.
Bestes Beispiel hierfür ist die USA. Sollte Ihr Kind nämlich in den USA geboren werden, erhält es automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Dies gilt ebenso für andere Länder, z.B. Singapur. Dort müssen Sie bereits nach dem 5. Monat ein Attest vom Arzt vorlegen und zusätzlich einen sogenannten „Social Visit Pass“.
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Schwanger in den Urlaub fliegen ist im Normalfall kein Problem, auch das Fliegen in der Frühschwangerschaft ist nicht automatisch eine Gefährdung für das Ungeborene. Sie müssen allerdings schon im Vorfeld einige Punkte berücksichtigen und sich gut auf die Reise vorbereiten.
Ein wichtiger Punkt ist eine Reiserücktrittsversicherung. Es kann selbst in einer normal verlaufenden Schwangerschaft zu ungewollten Ereignissen kommen, Sie werden krank oder es treten Komplikationen auf. Deshalb unbedingt für den Notfall eine solche Versicherung abschließen.
Eine Auslandskrankenversicherung ist im Urlaub für Sie wichtig, damit Sie im Bedarfsfall optimal versorgt sind. Passen Sie beim Abschluss allerdings auf die Konditionen auf, denn es gibt viele Versicherungsgesellschaften, die Kosten, die in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft auftreten, nicht übernehmen.
Nehmen Sie schon vor dem Flug Kontakt zur Fluggesellschaft auf, um abzuklären, ob Sie zu dem Zeitpunkt Ihrer Schwangerschaft mitfliegen dürfen. Klären Sie ebenfalls ab, welche Einreisebestimmungen an Ihrem Ziel gelten und ob Sie diese erfüllen.
Erkundigen Sie sich über die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten vor Ort, damit keine bösen Überraschungen auftreten. Zusätzlich ist es sinnvoll, eine gut ausgestattete Reiseapotheke mitzunehmen.
Kopieren Sie Ihren Mutterpass und tragen Sie sowohl das Original als auch die eine Kopie immer bei sich.
Versuchen Sie, im Flugzeug einen Platz in der vordersten Reihe zu bekommen. Ist dies nicht möglich, sollte es ein Platz direkt am Gang sein. Stehen Sie immer wieder auf, lockern Sie Ihre Beine. Während des Sitzens sollten Sie immer wieder die Beine ausstrecken, damit sie nicht steif werden.
Zwängen Sie sich nicht in unbequeme Kleidung, sondern tragen Sie etwas, worin Sie sich wohlfühlen und sich gut bewegen können. Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge. Dies tut Ihnen und Ihrem Baby gut. Wenn Sie gebeten werden, den Gurt anzulegen, tun Sie dies weit unterhalb des Bauches. So wird der Druck auf das Ungeborene minimiert.
Ein Flugverbot in der Schwangerschaft wird nur selten ausgesprochen. Allerdings sollten Sie nach der 36. Schwangerschaftswoche nicht mehr fliegen, denn Ihr Baby könnte sich jederzeit auf den Weg machen wollen. Außerdem ist Ihr Körper durch das zusätzliche Gewicht stärker belastet, vor allem die Gelenke und der Kreislauf.
Liegt bei Ihnen eine Placenta praevia (d.h., dass die Plazenta vor dem Muttermund liegt, was bei der Geburt zu Komplikationen führen könnte) vor, raten Ihnen Ihre Ärzte in der Regel von einer Flugreise ab. Dies gilt auch, wenn bei Ihnen eine erhöhte Thrombosegefahr vorliegt, denn gerade bei Langstreckenflügen ist die Beinfreiheit für längere Zeit eingeschränkt.
Außerdem sollten Sie in der Schwangerschaft nicht fliegen, wenn Sie bei einer früheren Schwangerschaft eine Fehlgeburt oder Frühgeburt hatten oder wenn andere Komplikationen aufgetreten sind. Dies können ein erhöhter Blutdruck oder Herz-Kreislauferkrankungen sein. In solchen Fällen ist es ratsam, nicht in ein Flugzeug zu steigen.
Ein weiterer Grund, warum Sie nicht fliegen sollten, ist, wenn Sie unter großer Flugangst leiden. Ihre Angst überträgt sich auf das Baby. Es werden Stresshormone ausgeschüttet, die sich ungünstig auf Ihr Ungeborenes auswirken können. Außerdem wird zusätzlich Ihr Kreislauf belastet, was zu Komplikationen führen kann.
Die Frage „Darf man fliegen, wenn man schwanger ist?“ kann nur von Fall zu Fall entschieden werden. Meistens ist es für Sie und Ihr Baby ungefährlich. Dies gilt aber nur, wenn keinerlei Komplikationen in der Schwangerschaft aufgetreten sind oder auftreten und Ihr Kind optimal im Mutterleib versorgt ist. Sie selbst müssen sich ebenso wohlfühlen, denn wenn Sie schon mit einem unguten Gefühl in das Flugzeug steigen, kann Ihr Kind das spüren. In so einem Fall verzichten Sie lieber auf einen Flug und nutzen ein anderes Verkehrsmittel oder verbringen nach Möglichkeit Ihren Urlaub zu Hause mit Ihren Liebsten.
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