Nachdem wir uns im ersten Teil unseres Artikels zur Reisefotografie für Social Media intensiv mit der authentischen Inszenierung von Personen beschäftigt haben, richten wir den Fokus nun auf die technische Seite der Reisefotografie. Wie kann man Licht gekonnt einsetzen? Wie kann ein Perspektivenwechsel neue Resultate bringen? Und noch viel mehr! Heute gibt es wertvolle technische und kreative Einblicke, die Ihnen helfen, Ihre Reisefotos auf das nächste Level zu bringen.
Auch für den Teil 2 haben wir uns mit einer unserer Lieblings-Reise-Influencerinnen zusammengetan und uns die Expertentipps geholt.
Jacqueline von jacquelinemeetsworld verrät uns, wie durch den geschickten Einsatz von Perspektiven, Licht und Farben einzigartige Bilder entstehen. Sie erzählt uns mehr über den technischen Teil der Fotografie und gibt uns kreative Hacks für mitreißende Fotos.
“Auf Social Media stechen vor allem Perspektiven heraus, die für den Betrachter ungewohnt und überraschend sind. Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit für Ihre Reisefotos, beobachten Sie die Gegebenheiten vor Ort und probieren Sie verschiedene Winkel aus.
Oft reicht es bereits, die gewohnte Augenhöhe zu verlassen – gehen Sie in die Hocke oder legen Sie sich hin, um eine Low-Angle-Perspektive einzunehmen. Auf diese Weise wird der Boden im Vordergrund zu einem Gestaltungselement, das den Blick des Betrachters gezielt ins Bild führt.
Eine weitere Möglichkeit, mehr aus Ihren Bildern herauszuholen, besteht darin, vorhandene Symmetrien und Asymmetrien als Gestaltungselemente einzusetzen. Der gezielte Einsatz von Symmetrien verleiht Fotos eine visuell beeindruckende Wirkung. Doch auch Asymmetrien können spannend und dynamisch wirken.
Nutzen Sie dabei am besten die Drittelregel – das Hauptmotiv muss nicht immer mittig im Bild platziert werden. Häufig wirkt es sogar interessanter und harmonischer, wenn es sich an einem der Übergänge zu den äußeren Dritteln befindet.”
Kreative Spielereien mit Schärfe und Unschärfe sind auf Social Media immer häufiger zu sehen und verleihen Ihren Reisefotos zusätzliche Tiefe.
Suchen Sie sich beispielsweise einen natürlichen Rahmen, wie die Blätter eines Baumes, und rahmen Sie Ihr Motiv damit optisch ein. Oder fotografieren Sie entlang einer Mauer oder Brücke, um eine Linie zu bilden, die den Blick des Betrachters ins Bild führt. Auch andere Objekte im Vordergrund können einem Foto mehr Tiefe verleihen.
Bei all diesen Varianten können Sie mit der Schärfe spielen, indem Sie mal den Vordergrund und mal den Hintergrund in den Fokus setzen. Das Beste daran: Diese Technik funktioniert mittlerweile nicht nur mit professionellen Kameras, sondern auch mit den meisten modernen Smartphones.
Das richtige Licht spielt eine entscheidende Rolle für ein gutes Foto. Das schönste Licht für Ihre Aufnahmen bieten das weiche Morgenlicht sowie das warme Abendlicht.
Während der sogenannten Golden Hour wird alles in ein angenehm warmes Licht getaucht, und Sie können wunderbar mit Licht und Gegenlicht spielen. Zur Mittagszeit hingegen ist das Licht durch die hoch stehende Sonne sehr hart und erzeugt starke Schatten, was insbesondere bei Porträts zu störenden Schlagschatten im Gesicht führen kann.
TOP TIPP: Wenn ich ein bestimmtes Motiv bei einer bestimmten Lichtsituation im Kopf habe, nutze ich häufig Google Maps, um einen ersten Eindruck von den Himmelsrichtungen und dem Lichteinfall zu erhalten. Auch Apps wie PhotoPills oder Sun Seeker sind bei der Planung äußerst hilfreich.
Die meisten Bilder, die Sie auf Social Media sehen – ja, auch Landschaftsfotos – sind nachbearbeitet.
Das liegt unter anderem daran, dass professionelle Fotografen in der Regel im RAW-Format fotografieren. Dabei handelt es sich um Rohdaten, die erst verarbeitet werden müssen, um ein „richtiges“ Foto zu erhalten. Doch auch wenn Sie nicht im RAW-Format fotografieren, lohnt es sich, sich mit der Nachbearbeitung von Helligkeit und Farben zu beschäftigen. Vor allem, wenn Sie im Laufe der Zeit einen einheitlichen Signature-Look entwickeln möchten, führt kein Weg daran vorbei.
Für die Bildbearbeitung nutze ich persönlich Lightroom. Die Desktop-Version ist zwar kostenpflichtig, aber für den Einstieg reicht die kostenlose Lightroom-App völlig aus. In Lightroom können Sie eigene Presets (Farbfilter-Vorlagen) erstellen, die Sie mit minimalen Anpassungen auf alle Ihre Fotos anwenden können. Falls Sie sich das Erstellen eigener Presets noch nicht zutrauen, finden Sie online zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Vorlagen. Eine gute, kostenlose Alternative ist zudem die App VSCO.
Nutzen Sie dafür Lightroom für Desktop (kostenpflichtig) oder die kostenlosen Apps Lightroom Mobile und VSCO
Karussellposts bieten Ihnen die Möglichkeit, mehrere Fotos zu einem Thema oder ganze Bildserien in einem einzigen Beitrag zu teilen. So können Ihre Follower vielseitigere Eindrücke von Ihren Reisezielen gewinnen, als es mit einem einzelnen Bild möglich wäre.
Laut Instagram-CEO Adam Mosseri erzielen Karussellposts oft eine höhere Reichweite, da mehrere Bilder (oder Videos) in einem Beitrag die Interaktionen fördern. Dies beeinflusst den Algorithmus positiv und steigert die Sichtbarkeit Ihrer Beiträge.
Mit den richtigen technischen und kreativen Ansätzen können Sie Ihre Reisefotografie auf Social Media optimieren. Der gezielte Einsatz von Perspektiven, Licht und Nachbearbeitung macht den Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Foto. Jacqueline von jacquelinemeetsworld hat uns wertvolle Tipps gegeben, wie Sie durch kreative Blickwinkel und Lichtnutzung authentische, visuell ansprechende Bilder erstellen.
Ob bei der Planung, der Bearbeitung mit Apps wie Lightroom oder dem Präsentieren von Bildserien – jede Technik hilft, Ihre Community zu begeistern. Entwickeln Sie dabei Ihren eigenen Stil und setzen Sie auf authentische Fotografie.
Wir hoffen, dieser Artikel hat Sie inspiriert, neue kreative Ansätze auf Ihrer nächsten Reise auszuprobieren. Diese helfen wir Ihnen gerne zu organisieren!
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