Mit einer tagelangen Festzeremonie wird der Frühling in Indien eingeläutet. Das sogenannte Holi-Fest wird auch als das Fest der Farben bezeichnet. Die Dauer des Festes ist je nach Region in Indien unterschiedlich. Es kann zwischen zwei und zehn Tage lang andauern. Das Farbenfest wird vor allem im Norden Indiens gefeiert. Holi ist in anderen Landesteilen auch unter den Namen Phagwah, Dol Yatra (in Bengalen) und Kamadahana (im Süden) bekannt.
Wenn der Vollmond vom Winter in den Frühling übergeht, begehen die Inder Holi. Das Fest gilt als eines der ältesten Feste überhaupt. Am fünften Tag nach dem Vollmond ist Rangapancami. Der Name setzt sich zusammen aus Ranga, was Farbe bedeutet und Pancami, der 5. lunare Tag. Rangapancami ist der zweite Tag des Holi-Festes. Faszinierend ist, dass beim Holi scheinbar alle Grenzen zwischen den Menschen aufgehoben sind.
Es wird kein Unterschied gemacht zwischen den Kasten, zu welchen die Menschen in Indien gehören, zwischen dem Alter oder dem Geschlecht oder dem gesellschaftlichen Status. Alle feiern gemeinsam und ausgelassen. Man besprengt sich gegenseitig mit den für Holi typischen Farben in Pulverform und mit gefärbtem Wasser. Die Farben heißen Gulal, ein gefärbtes Pulver, welches traditionell auf Maismehlbasis hergestellt und mit Blüten, Wurzeln und Kräutern versetzt und somit eingefärbt wird. Die Zusätze sollten in früheren Zeiten heilende Wirkungen mit sich bringen. Heute wird das Pulver oft synthetisch gefärbt. Trotz aller Modernität Indiens und der Kommerzialisierung des Farbenfestes ist die sakrale Bedeutung bis heute nicht verlorengegangen. Die Farben werden zuvor auf dem Altar geweiht und es werden Segenswünsche überbracht.
Begonnen wird Holi bereits am Abend vor Rangapancami. Am ersten Tag des Festes werden große Feuer entzündet, um die bösen Geister des Winters zu vertreiben. Im Feuer wird eine Strohfigur, die sogenannte Holika, verbrannt. Die Mythen rund um die Dämonin Holika und das Holi-Fest sind vielseitig. So geht eine der Geschichten zurück auf den kindlichen Prinz Prahlada, der entgegen dem Willen seines Vaters Vishnu verehrte. Mit einer List brachte der König Prahlada dazu, zusammen mit seiner Schwester Holika, die durch ihre Kräfte vor Feuer geschützt war, in die Flammen zu springen. Vishnu aber verschonte den kindlichen Prinz und Holika verbrannte in dem Feuer. Zur Erinnerung an die Verbrennung Holikas wird das Holi-Fest gefeiert.
Touristen können das farbenfrohe Spektakel in Indien miterleben und Teil des Holi-Festes werden. Überall im ganzen Land, vor allem aber im Norden, stößt man auf die Feierlichkeiten. Man sollte jedoch nicht zimperlich sein, denn auch als Tourist kann man den schillernden Farben kaum entkommen.
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