Bis auf einige rückläufige Jahre in der jüngeren Vergangenheit, die bspw. auf die SARS-Epidemie oder den Tsunami im Dezember 2004 zurückzuführen sind, steigen die Besucherzahlen von Jahr zu Jahr an. Hauptdestinationen sind die Hauptstadt Bangkok, die Regionen um Pattaya und Khao Lak sowie die Inselgruppe im thailändischen Golf, zu der Koh Samui, Koh Tao und Koh Phangan gehören. In dem touristisch zum großen Teil noch unerschlossenen Gebiet rund um Kuraburi in der südthailändischen Provinz Phang Nga hat die Reiseagentur Andaman Discoveries ihren Sitz. Vorreiter dieser Agentur ist die von Bodhi Garett gegründete Hilfsorganisation NATR (North Andaman Tsunami Relief). Garett war selbst einer der Betroffenen des Tsunami im Jahr 2004. Nachdem die schrecklichen Folgen der Flutkatastrophe ersichtlich wurden, entschloss er sich NATR zu gründen, um die Menschen in der Region beim Wiederaufbau zu unterstützen. In der Folgezeit wurden durch die NGO North Andaman Tsunami Relief Spendengelder gesammelt und andere wichtige Maßnahmen ergriffen. Hilfe bekam die Region natürlich auch von vielen, weiteren Organisationen aus der ganzen Welt. So entstand in kurzer Zeit ein riesiges Hilfsnetzwerk. Fischer erhielten neue Boote, mit denen sie ihrer Beschäftigung wieder nachgehen konnten. Ein Tsunami-Frühwarnsystem wurde errichtet, Schulen und andere Einrichtungen wurden gebaut, etc. Dies alles hat dazu beigetragen, dass sich die betroffenen Gebiete und Gemeinden relativ schnell von der Katastrophe erholen konnten. Bodhi Garett wollte jedoch noch mehr erreichen, nämlich für eine langfristige und nachhaltige Unterstützung der Menschen sorgen. Zu diesem Zweck gründete er Andaman Discoveries als eine Art Langzeit-Entwicklungsprogramm mit dem Ziel, einen gemeindebasierten Tourismus zu schaffen. Das heißt, dass sämtliche Bewohner der Region freiwillig in den Tourismus mit einbezogen werden. Von der infrastrukturellen Planung bis hin zu den tourismusüblichen Dienstleistungen, wie Guiding, Unterbringung, etc. Es wurde ein sozialverträglicher Zusatzerwerb geschaffen, der jedoch die traditionelle Lebensweise der Küstenbewohner nicht beeinträchtigt. Durch Andaman Discoveries wurde auf Grundlage der ehemaligen Tsunami-Hilfsorganisation North Andaman Tsunami Relief das Hilfsnetzwerk N-ACT (North Andaman Community Tourism) ins Leben gerufen, das aus einem Zusammenschluss unabhängiger Dorfgemeinschaften besteht, deren Mitglieder miteinander kooperieren und in regem Austausch stehen. Die Vertreter des N-ACT arbeiten ehrenamtlich.
Andaman Discoveries ist eine Reiseagentur für nachhaltigen Tourismus, bei dem die Besucher nicht nur die gängigen Freizeitangebote und die atemberaubende Natur genießen können. Die Gäste werden – sofern sie es wünschen – voll in die Lebensweise und Kultur der Einheimischen integriert. Die Agentur sieht sich als Bindeglied zwischen den Touristen und den einheimischen Bewohnern, indem sie gezielt Urlaubsaufenthalte vermittelt, beide Seiten berät, Personal zur Verfügung stellt und stets auf die Nachhaltigkeit ihrer Projekte achtet. Durch das Einbeziehen der Menschen in den entsprechenden Gemeinden trägt Andaman Discoveries zu einem direkten Einkommen bei. Darüber hinaus wurde ein Volunteer-Projekt verwirklicht, das Freiwilligen einen sinnvollen Aufenthalt in der Region ermöglicht. Die Besucher erwartet mehr als nur ein entspannter Thailand Urlaub in einer wunderschönen Region. Neben geführten Touren, bspw. durch den Regenwald, haben sie die Möglichkeit, sich aktiv am Dorf- und Familienleben zu beteiligen; Traditionen, Gebräuche und das landestypische Handwerk kennenzulernen bzw. zu erlernen. Zur leichteren Verständigung steht den Touristen stets ein Dolmetscher zur Verfügung. Andaman Discoveries ist aufgrund seiner auf Nachhaltigkeit bedachten Projekte Gewinner des TO-DO!-Preises 2010. Dieser Preis wird jährlich vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung, der sich mit entwicklungsbezogener Informations- und Bildungsarbeit im Tourismus beschäftigt, verliehen.
